Dezember 2024
Neues Jahr – neues Gartenglück: Jetzt zurück und nach vorne schauen
Das Jahresende ist eine gute Zeit zum Innehalten und Reflektieren. Was war gut, was hat besonders glücklich gemacht, an welcher Stelle sollte eine Veränderung stattfinden? Das gilt auch auf den eigenen Garten bezogen. Denn hier lohnt es sich ebenfalls zu überlegen, wo es Verbesserungspotenziale gibt.
Passen Wunsch und Wirklichkeit zusammen?
„Nur, weil man sich einmal für eine bestimmte Gestaltung des Grundstücks entschieden hat, heißt das nicht, dass das auch für immer so bleiben muss“, sagt Uschi App vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Manchmal stellt man mit der Zeit einfach fest, dass der ursprüngliche Plan und die Vorstellung vom eigenen Garten nicht mehr zur heutigen Lebenssituation passen. Zeit für ein Update! Das bedeutet: Es braucht Anpassungen, damit man wieder rundum zufrieden ist.“
Wer jetzt das Jahr Revue passieren lässt, stellt vielleicht fest, dass einige Bereiche besonders häufig genutzt wurden, während andere eher vernachlässigt wurden. Schade um den verlorenen Gartenraum! Ein gutes Beispiel hierfür sind Sitzplätze. Gab es einen Bereich, an dem man sich im vergangenen Jahr so gut wie gar nicht aufgehalten hat? Dann lohnt es, sich zusammen mit Landschaftsgärtner*innen zu überlegen, woran das gelegen haben könnte. Grund müssen nicht immer ungemütliche Sitzmöbel sein, es kann auch fehlender Schatten dazu geführt haben, dass man dort nie Platz genommen hat. Vielleicht ist der Bereich aber auch zu
monoton gestaltet und es bedarf mehr Pflanzenvielfalt wie einer Kombination aus blühenden Stauden, wiegenden Gräsern, würzigen Kräutern – und dazwischen ein beruhigendes Wasserspiel.
Mehr Privatsphäre mit Pflanzen
Häufig liegt der Grund für die Unzufriedenheit auch in der fehlenden Privatsphäre. Wenn der Sitzplatz von der Straße oder dem Nachbarhaus einsehbar ist, hält man sich dort natürlich nicht gerne auf. Dann können je nach verfügbarem Platz hohe Pflanzen wie Pampasgras oder eine schmale Hecke eine echte Verbesserung bringen. „Manchmal liegt der Grund auch schlicht an der Erreichbarkeit: Einerseits gilt ein Sitzplatz im hinteren Gartenbereich als sehr idyllisch und verträumt und für viele ist das auch genau der richtige Ort, aber eben nicht für alle“, das weiß Uschi App vom BGL. „Da rate ich zu absoluter Ehrlichkeit mit sich selbst und der eigenen Lebenswirklichkeit und schlage schon mal vor, den Tisch und die Stühle oder den Liegestuhl eventuell näher beim Haus zu positionieren. Denn natürlich lassen sich auch hier entspannende Ruhezonen mit privater Atmosphäre schaffen.“
Das Leben ändert sich und der Garten mit
Ein zweiter Grund für eine gestalterische Neuausrichtung können Veränderungen im Leben, im Beruf oder im direkten Familienumfeld sein. Diese wirken sich zumeist auch direkt auf die Nutzung des eigenen Gartens aus. Während bei den einen Kinder
geboren wurden und Spielgerüste und Sandkasten ein Thema werden, ist der Nachwuchs bei den anderen gerade ausgezogen und es ergeben sich neue Möglichkeiten: Platz wird frei und kann anders verwendet und gestaltet werden. Lang gehegte Träume oder auch neue Hobbys und Ziele lassen sich nun realisieren.
Vielleicht möchte sich die eine oder der andere in Zukunft sportlicher betätigen und wünscht sich einen Schwimmteich oder eine Yoga-Ecke mit duftenden, würzigen Gewächsen? Immer mehr Menschen fangen an, Obst und Gemüse anzupflanzen und denken über einen professionell angelegten Nutzgartenbereich nach. Wieder andere merken, dass sie mit dem Gießen im Sommer schlichtweg nicht mehr hinterherkommen und erhoffen sich durch eine trockenheitsresistentere Bepflanzung oder eine automatische Bewässerung eine deutliche Erleichterung. „Seit Corona hat sich auch die Arbeitswelt verändert, immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause aus und gerade im Sommer zieht das schöne Wetter und die grüne Natur nach Draußen“, ist die Erfahrung von Uschi App vom BGL. „In einem solchen Fall ist vielleicht ein Garden-Office eine gute Idee, mit ergonomischen Sitzgelegenheiten, einer Pergola oder einem Sonnensegel, mit Steckdosen, gutem Internet und ausreichend Licht für längere Arbeitstage. Und es gibt noch so viel mehr Möglichkeiten, den Garten nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen und neue oder auch schon ältere Wünsche zu erfüllen – durch alle Lebensphasen, bis ins hohe Alter.“
Quelle: galabau.de