Oktober 2024
Zukunftsbäume: Vorbereitet in die nächsten Jahre
Wenngleich das Wetter in diesem Sommer sehr wechselhaft war, heiße Tage gab es reichlich und Experten sind sich einig, dass noch viele weitere folgen werden. In den letzten Jahren haben wir zunehmend heiße und trockene Perioden erlebt und diese Trends werden sich fortsetzen, wahrscheinlich sogar noch intensiver als bisher. Unter diesen Wetterereignissen leiden wir Menschen, aber genauso auch die Tier- und Pflanzenwelt. „Dabei sind es gerade Pflanzen, die uns in starker Hitze Abhilfe schaffen können“, weiß Uschi App vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Sie kühlen ihre Umgebung, spenden Schatten, steuern die Verdunstung von Wasser aus dem Boden und heizen sich im Gegensatz zu Schotter oder Asphalt nicht zusätzlich auf, sondern sorgen ganz im Gegenteil für ein ausgeglichenes Mikroklima.“ Diese Eigenschaften sind in dicht bebauten Städten sehr gefragt, doch sie sind auch auf dem Land und besonders im eigenen Garten, wo eine angenehme Umgebungstemperatur besonders erwünscht ist, von großem Wert.
Was leistet ein Baum
Bäume setzen das CO? in unserer Luft in Sauerstoff um, sind Lebensraum für Insekten, Vögel und verschiedene Säugetiere, fungieren als Staubfilter, reichern unsere Böden durch ihre abfallenden Blätter mit Biomasse an – und sie machen unsere Umgebung trotz Hitze um ein ganzes Stück angenehmer. Ihre Kronen bieten gemütlichen Schatten und kühlen die Luft um sie herum spürbar ab, indem sie Wasser über ihre Blätter verdunsten und so der Umgebung Wärme entziehen. „Dass Bäume gut für das Klima und unsere Ökosysteme sind, ist unumstritten“, betont Uschi App. „Allerdings leiden auch sie unter den Folgen des Klimawandels: Hitzestress, Starkregenereignisse und Stürme setzen ihnen zu, schwächen sie und machen sie anfälliger für Krankheiten. Und auch die inzwischen oft milden Winter sind ihnen zu warm und zu kurz, um sich richtig regenerieren zu können. Oftmals treiben sie zu früh aus und können so im späteren Frühjahr enorme Frostschäden erleiden.“
Wer in diesen Zeiten plant, einen neuen Baum in seinen Garten zu pflanzen, sei es als natürliche Klimaanlage, Sonnenschutz oder auch einfach nur zu dekorativen Zwecken, sollte deshalb an sogenannte Zukunfts- oder Klimabäume denken. Diese Baumarten haben sich über Jahre hinweg in extremen Wettersituationen bewährt und gelten als besonders anpassungs- und widerstandsfähig gegenüber den Folgen des Klimawandels. Ein solcher Neuzugang im Garten bedeutet nicht nur weniger Arbeit und Stress in der Zukunft – sowohl für die Gartenbesitzenden als auch für die Pflanze selbst – sondern auch ein längeres Leben für den Baum und somit einen nachhaltigen Beitrag für unsere Umwelt.
Bäume mit Zukunft
Ein Zukunftsbaum zeichnet sich durch hohe Trockenstresstoleranz und Hitzeresistenz aus, aber auch Frosthärte und eine geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten sind wichtig. „Doch auch die individuellen Bedürfnisse der Gartenbesitzenden, die Gegebenheiten im eigenen Garten und die Mittel und Bereitschaft zur Pflege sind wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung bedacht werden sollten“, so Uschi App. Ein Baum, der sich in den letzten Jahren als besonders zukunftsfähig erwiesen hat, ist die Baum-Felsenbirne (Amelanchier arborea) oder auch für kleinere Gärten die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii). Beide Arten gelten als anspruchslos und anpassungsfähig. Sie sind sowohl hitze- als auch frosttolerant und kommen auch mit starkem Wind gut zurecht. Zudem bereichern sie den Garten im Frühjahr mit einer weißen Blütenpracht, die viele Insekten anzieht, im Sommer mit schmackhaften Früchten und im Herbst mit einer intensiven Blattfärbung. Ein anderes Beispiel für einen heimischen Klimabaum ist die Elsbeere (Sorbus torminalis), die durch ihr tiefes Wurzelwerk besonders trockenheitsresistent ist und außerdem eine hervorragende Insektenweide darstellt. Auch die Blumenesche (Fraxinus ornus), auch Manna-Esche genannt, sowie der Amerikanische Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) sind hitzeresistente Bäume. Beide gibt es für kleine Gärten auch in einer weniger wuchsstarken, kugelförmigen Variante.
Wer sich unsicher ist, welcher Baum am besten zu den eigenen Ansprüchen, der Region, dem zur Verfügung stehenden Platz und dem Boden passt, sollte sich an einen GaLaBau-Betrieb aus der Region wenden. Die Landschaftsgärtner*innen kennen das Angebot auf dem Markt und wissen genau, wie sich verschiedene Baumarten über die Jahre in Größe und Form entwickeln, wie resistent sie sind, welche Ansprüche sie haben und welcher Standort im Garten am sinnvollsten ist. Mit ihrer fundierten Beratung können sie bei der Entscheidung für den richtigen Baum helfen und potenzielle Probleme und späteren Mehraufwand im Voraus verhindern.
Quelle: galabau-nrw.de